High End 2024 in München: Rückblick

Am vergangenen Wochenende fand die High End in München statt. Und dort gab es feinste Audiosysteme zu hören…
Die High End dürfte eine der größten Messen für hochkarätige Audiosysteme sein. Zugegeben: Mit Pro-Audio hat das wenig zu tun. Trotzdem war ich neugierig und ein paar Pro-Audio-Hersteller wie Hedd Audio, PSI Audio und Audeze waren auch vertreten.
Zu bestaunen gab es Produkte von etwa 1000 Marken, die von 513 Ausstellern präsentiert wurden. Die insgesamt gut 22.000 Besucher konnten sich vor Ort beraten lassen und viele Produkte testen.
Jemandem wie mir, der sonst wenig mit diesem Bereich zu tun hat, fiel erstmal die Kinnlade herunter. Da standen einfach die abgefahrensten Audiosysteme, Plattenspieler, Bandmaschinen (dazu später mehr) und Kopfhörerverstärker für mehrere tausend Euro! Dinge, die sich vermutlich die wenigsten leisten wollen oder können.
Umso cooler war es, die Produkte ausprobieren zu können. Ich habe die Heddphone Two von Hedd Audio, die Bassfalle von PSI Audio, Kopfhörer von Audeze und Lautsprecher von Geithain und Tannoy ausprobieren dürfen – um ein paar zu nennen.
Im Großen und Ganzen haben mir die meisten Produkte gut gefallen. Üblicherweise haben die meisten dieser Produkte eine gewisse Klangfärbung, denn schließlich geht es hauptsächlich um den Genuss und nicht wie im Studio um einen neutralen Klangeindruck.
Apropos: zwar konnte man einen Klangeindruck gewinnen, aufgrund der verschiedenen Komponenten, Messegeräusche, etc. war es unmöglich, Vergleiche zu ziehen.
Aber wie gesagt, ich fand es trotzdem spannend, solche Produkte mal ausprobieren zu können.
Und damit kommen wir wieder zu den Bandmaschinen. Ich wusste überhaupt nicht, dass diese noch gebaut werden! Umso begeisterter war ich, ein Band (von Yello) hören zu können. Das war das erste und vermutlich das letzte Mal.
Ich fand den Klang ehrlich gesagt ziemlich schlecht. Dass Bänder nicht die beste Qualität haben, ist kein Geheimnis. Aber so hatte ich das nicht erwartet. Ich stand ziemlich irritiert an dem Stand, während Yello in meine Ohren trällerten (nichts gegen die Künstler, ich mag Yello!), und wunderte mich einfach nur. Wie kann es sein, dass jemand so viel Geld für ein hochwertiges Soundsystem/Kopfhörer ausgibt um dann ein schlecht klingendes Medium darauf zu hören – das in der Anschaffung auch nicht gerade ein Schnäppchen ist?
Versteht mich nicht falsch, aber irgendwie kam mir das bizarr vor. Andererseits höre ich gerne Schallplatten, die Qualitativ auch nicht an digitale Produktionen herankommen. Aber mir gefällt eben die Färbung und die Haptik. Vermutlich ist das bei Bandmaschinen-Fans genauso. Nur, dass eine LP etwa 35 Euro und nicht 400 kostet. Aber gut, jedem das seine.
Nichtsdestotrotz kann ich die Messe jedem Audio-Interessierten nur empfehlen. Auch wenn das nicht unbedingt die Nische ist, in der man sonst unterwegs ist, gibt es einfach mal eine andere Perspektive. Ein Tagesticket inklusive City-Zugticket für zehn Euro ist auch absolut fair.
Die nächste High End findet vom 15. bis 18 Mai 2025 wieder im MOC in München statt.
Fotos: eigene