W.A. Production Neon Glow Test: Nostalgie im Handumdrehen

W.A. Production Neon Glow Test: Nostalgie im Handumdrehen
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W.A. Production und Lo-Fi-Producer Arcade haben gemeinsam Neon Glow entwickelt. Das Plug-in soll die komplexe Signalverarbeitung des Meisters über wenige Parameter steuerbar und damit leicht zugänglich machen. Ob sich der Kauf lohnt, zeigt dir der Test.

Mit Neon Glow haben W.A. Production gemeinsam mit Producer Arcade ein Plug-in für Lo-Fi-Charakter und Retro-Charme entwickelt. Das Tool macht die komplexen Effektketten aus Arcades Produktionen über wenige Regler für jedermann leicht zugänglich. Im Handumdrehen arbeiten Filter, Modulationseffekte, Stereo-Expander und Co. wie von Zauberhand und sorgen für Nostalgie.

Die zukünftige Vergangenheit soll dank Neon Glow in einem hellen Licht erstrahlen – zumindest laut Produktbeschreibung. Um herauszufinden, ob das Plug-in die Erleuchtung bringt oder nur blendet, habe ich für den W.A. Production Neon Glow Test mein Augenlicht riskiert ?

WA Production Neon Glow
Die Oberfläche von Neon Glow präsentiert sich in den typischen Retro-Farben.

Nutzeroberfläche

Die Oberfläche begrüßt den Nutzer mit einem Retro-/Achtzigerjahre-anmutenden Farbschema: Schwarz, lila, blau. Wie bereits erwähnt, ist eine überschaubare Anzahl an Einstellungsmöglichkeiten vorhanden. Es gibt Regler für Wash, zum Verwaschen des Klangs, und Build, ein Build-Up-Effekt, mit jeweils eigenem Slider zum Anpassen des Charakters.

Der große Lo-Fi-Regler in der Mitte ist gleichzeitig Lo-Fi-Effekt und Dry/Wet-Regler. Dieser wird von Redux (Bit-Reduktion) und Space (Multi-Chorus) unterstützt und wirkt sich entsprechend auch nur auf diese aus. Wash und Build bleiben davon unberührt.

Des Weiteren ist das Plug-in mit Input- und Output-Metern inklusive Gain sowie einem Limiter ausgestattet. Zudem gibt es die typischen Standard-Features wie A/B-Vergleich und einen Preset-Manager mit 21 Presets von Arcade.

W.A. Production Neon Glow Test: Praxis

Wie üblich habe ich mir für den Test eine Auswahl an Loops geschnappt, von Drums über Keys bis hin zu Vocals. Neon Glow drauf und los geht’s! Und es ging los. Sofort.

Allein durch das Aufdrehen des Lo-Fi-Reglers bekam ich direkt den wirklich schönen Vintage-Charme des Plug-ins zu hören, eine Mischung aus Delay, Chorus, Filter, Stereo-Enhancement und vermutlich noch einigen anderen Effekten. Eigentlich hätte ich den Test nach zehn Minuten beenden können, denn die Ergebnisse waren wirklich Klasse. Die Magie des Tools zog mich sofort in ihren Bann!

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Mit Redux kann man die Bits frisieren und die Klangbalance verschieben. Positive Werte machen den Klang heller, negative dunkler. Im Prinzip wie ein Tilt-Filter. Außerdem sorgt der Regler für eine Portion Rauschen, das naturgemäß bei positiven Werten stärker zum Vorschein tritt. Auf Null gestellt macht sich Redux nicht bemerkbar.

Space hingegen ist immer aktiv, auch bei null Prozent. Entsprechend schwingt der Chorus auch beim Aufdrehen des Lo-Fi-Reglers sofort mit. Dreht man Space nach rechts, wird der Klang durch Mikro-Delays angereichert. Dadurch kommt es Tonhöhenfluktuationen, ähnlich wie bei einem Tape, die mir persönlich generell gut gefallen (Wow und Flutter werden von mir reichlich genutzt). Außerdem klingts insgesamt schmutziger.
Nach links gedreht wird der Sound klar und sauber. Hier profitiert man hauptsächlich von der Stereoverbreiterung, die aber sowohl positive als auch negative Werte mit sich bringen.

Allein durch diese drei Regler ließen sich im W.A. Production Neon Glow Test sehr schöne, Lo-Fi-artige Sounds erzeugen!

WA Production Neon Glow Presets
Die Presets wurden von Arcade kreiert.

Extraportion Nostalgie mit Neon Glow

Mit Wash fügt man dem Ganzen schließlich Diffusion beziehungsweise Distanz zu. Und auch das klingt ziemlich cool. Allerdings sollte man hier Vorsicht walten lassen, da der Sound sonst auch schnell mal zu schwammig/matschig wird.

Übrigens: Die Charakter-Slider für sowohl Wash als auch Build agieren als Dry/Wet-Regler. Komplett heruntergezogen hört man keinen Anteil der beiden Effekte.

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Build lässt sich für seinen vorgesehenen Einsatz als Riser-Effekt gut nutzen. Traditionsgemäß geht dies mit dem Absenken von Höhen oder Tiefen einher, was im Fall von Neon Glow mit zusätzlichen Mikro-Delays passiert. Nach mehrmaligem Hören und A/B-Vergleichen kam es mir dann aber doch etwas komisch vor: Je weiter ich links gedreht habe, desto mehr Höhen und weniger Tiefen, wie man es erwartet. Je weiter rechts ich aber gedreht habe, desto mehr Tiefen und… mehr Höhen?

Irgendwie hat mich das irritiert, also habe ich den PluginDoctor zur Hilfe gerufen. Dieser hat mir dann ein Bild offenbart, das sich schwer in Worte fassen lässt:

Ein Frequenzgang, wie man ihn kennt – echt keine Ahnung, was da alles im Hintergrund passiert! Immerhin hat mich mein Höreindruck nicht getäuscht. Im Video kannst du auch gut sehen, dass der linke und rechte Kanal (hellblaue bzw. rosafarbene Linie) unterschiedlich bedient werden, was den Stereoeindruck erhöht.

Insgesamt ist Build ebenfalls ein schöner Effekt. Als entsprechendes Übergangs-Filter mit Automation dürfte es für meinen Geschmack mehr Resonanz haben, damit der typische Sweep-Sound mehr zum Vorschein kommt. In geringen Dosen hat es mir aber auch gut als Textur gut gefallen.

W.A. Production Neon Glow Test: Fazit

Tja, was soll ich sagen… W.A Production haben gemeinsam mit Arcade ein wirklich beeindruckendes Plug-in geschaffen! Lo-Fi im Handumdrehen dank Neon Glow. Optimal abgestimmt, sodass selbst bei extremen Einstellungen keine unangenehmen Höhen beziehungsweise Verzerrungen entstehen. Der Klang ist hervorragend und ruft genau das hervor, was er soll, nämlich Nostalgie.

In meinem Repertoire hat sich Neon Glow auf jeden Fall einen Stammplatz gesichert. Absolute Empfehlung!

PS: Mein Augenlicht hat keinen Schaden genommen ?

Verfügbar ab: sofort
Preis (UVP): 36,77 Euro
Weitere Infos: W.A. Production | Neon Glow @ Plugin Boutique*

Pros

  • Einfache Handhabung
  • Hervorragender Vintage-/Retro-Sound im Handumdrehen

Cons

  • Keine

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Fotos: Screenshots, Hersteller

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