Korg Fisa Suprema: Das Vermächtnis von Tadashi Osanai

Korg veröffentlichen mit dem Fisa Suprema überraschend ihr erstes Akkordeon. Und obwohl damit die wenigsten gerechnet haben dürften, handelt es sich um das Vermächtnis eines der Gründungsmitglieder des Herstellers.
Damit dürften die wenigsten gerechnet haben: ein Akkordeon von Korg! Der Hersteller, bekannt für seine Synthesizer und Workstations, veröffentlicht mit dem Fisa Suprema laut eigenen Aussagen das Vermächtnis von Tadashi Osanai. Osanai (1910 – 1977) war ein Gründungsmitglied von Korg – und ein bekannter Akkordeonist.
1940 gelang es dem damals 30-jährigen, Satura Ibaraki von Mita Musen Kenkyusho, einem ehemaligen Hersteller von Funk-Equipment, davon zu überzeugen, ein elektronisches Akkordeon zu bauen. Es wird vermutet, dass dies die Geburtsstunde des „speziellen elektronischen Akkordeons“ war, das über ein Dutzend Vakuumröhren, mehr als 24 Oszillatoren und einen Hüllkurvengenerator für die Klangerzeugung und -gestaltung nutzte.
Osanai hatte übrigens davor bereits mit einem „Synthesizer-Akkordeon“ experimentiert, das sich die Klangerzeuger aus ganzen 60 miniKorg 700 zunutze machte!
Die beiden Prototypen wurden nie veröffentlicht, haben aber die Grundsteine der heutigen Fisa Suprema gelegt. Wer mehr über die spannenden Hintergründe erfahren möchte, dem kann ich wärmstens den entsprechenden Artikel auf der Produktseite von Korg empfehlen: Hintergrund-Story.
Korg Fisa Suprema
Das Korg Fisa Suprema ist ein Digital-Akkordeon, das es als Tasten- und Knopfversion gibt. Die Klangerzeugung ist entsprechend digital und basiert auf Physical Modeling. Emuliert wurden 45 Modelle aus der ganzen Welt, die detaillierte Anpassungsmöglichkeiten wie das Einstellen der Nachschwingungen der Stimmzungen, der mechanischen Nebengeräusche sowie der Anordnung der 120 Bässe erlaubt.
Für ein natürliches und dynamisches Spielgefühl sorgt die hauseigene Natural-Bellows-Response-Technologie. Sie überwacht die Bewegung und den Druck des Balgs und passt sich laufend an, um auf Nuancen zu reagieren und diese wiederzugeben. Darüber hinaus können Sounds gelayert werden. Neben typischen Akkordeon-Sounds stehen auch Drums, Orgel und Orchester zur Verfügung.
Das MIDI-fähige Akkordeon ist außerdem mit programmierbaren Tasten, mehreren Registern und frei zuweisbaren Controllern bestückt. Ein integrierter Beschleunigungsmesser kann zudem mit Funktionen wie Filter oder Effekte belegt werden, die durch seitliche beziehungsweise Vor-/Rückwärtsbewegungen gesteuert werden können.

Spezifikationen
- Rechte Hand: 41 anschlagsdynamische Tasten/91 anschlagsdynamische Knöpfe
- Linke Hand: 120 anschlagsdynamische Bass-Knöpfe
- Klangerzeugung: Advanced T2L
- Maximale Polyphonie: 320 Stimmen
- Anzahl Akkordeon-Typen: 45
- Register: 14 Diskant, 7 Bass/Akkordeon, 7 Melodie-Bass
- Weitere Sounds/Sektionen: Tonewheel-Orgel, Orchester (2), Synth, Drums
- Anschlüsse: Main Out (L/R, Klinke), Kopfhörer, MIDI In/Out (DIN), USB Typ A und Typ B (für MIDI und als Interface 16 Bit/48 kHz)
- Abmessungen (B x T x H): 542 x 408 x 289 mm (Tastenversion), 500 x 381 x 269 mm (Knopfversion)
- Gewicht (ohne externes Netzteil): 10,6 kg (Tastenversion), 10,3 kg (Knopfversion)
Die Stromversorgung des Korg Fisa Suprema übernimmt ein im Lieferumfang enthaltenes externes Netzteil. Der integrierte Li-Ionen-Akku hat laut Hersteller eine Laufzeit von über neun Stunden.
Übrigens soll bald eine kompakte Version namens Fisa Surprema C folgen.
Verfügbar ab: Oktober 2024
Preis (UVP): (Tastenversion) 7999 Euro, (Knopfversion) 8299 Euro
Weitere Infos: Korg
Fotos: Hersteller