Mackie DLZ Creator Test: Vielseitiger und flexibler Mixer

Mackie DLZ Creator Test: Vielseitiger und flexibler Mixer
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Mit dem DLZ Creator präsentieren Mackie ein digitales Mischpult, das insbesondere auf die Bedürfnisse von Podcastern, Streamern und Content Creators zugeschnitten ist. Welche Features es dafür mitbringt und ob diese im Alltag bestehen, erfährst Du in diesem Test.

Der DLZ Creator spricht mit drei verschiedenen Bedienmodi gleichermaßen Einsteiger, Erfahrene und Profis an. Hinzu kommen virtuelle Assistenten, ein Recorder sowie eine Vielzahl an professionellen Anschlussmöglichkeiten inklusive der Verwendung als Audio-Interface.

Für gut 700 Euro erhält man also einen Allrounder, der jedem Kenntnisstand in den Bereichen Streaming, Content Creation und Podcasting gerecht wird – zumindest so das Versprechen von Mackie. Ob dem tatsächlich so ist und der DLZ Creator ein ernstzunehmender Konkurrent für den RodeCaster von Rode darstellt, finden wir jetzt im Test heraus.

Mackie haben auf der NAMM-Show im Januar eine kompakte Desktop-Version des DLZ Creator präsentiert: den DLZ Creator XS. Der kleine Mixer hat keine Fader und im Vergleich einen kleineren Touchscreen. Außerdem stehen nur jeweils zwei statt vier Mikrofoneingänge und Kopfhöreranschlüsse zur Verfügung.


Lieferumfang

Geliefert wird das gut Schuhkarton-große Gerät mit einem 18 V-Netzteil inklusive Kaltgerätekabel. Außerdem liegen ein USB-C-auf-USB-A-Kabel, ein Cheat-Sheet sowie eine mehrsprachige Schnellstart-Anleitung bei.

  • Mackie DLZ Creator Übersicht
    Die Oberfläche des DLZ Creator...

Mackie DLZ Creator Test: Oberfläche

Der Mixer lässt sich gut in zwei Sektionen einteilen: Die obere Hälfte ist angewinkelt und beheimatet das 10,1 Zoll-große, entspiegelte Touchdisplay. Rechts daneben sind vier gerasterte Smart-Drehregler mit gummierter Kappe. Daneben wiederum sind noch drei Knöpfe für „Home“, „Record“ und „Automix“ untergebracht – Keine Sorge, deren Funktion wird im Laufe des Tests noch weiter thematisiert werden.

Im unteren Teil befinden sich die neun Fader für die vier Mono- und fünf Stereokanäle (inklusive Main Outs). Sie bieten jeweils einen Regelweg von 100 mm, was dem professionellen Standard entspricht. Ihre silbernen Kappen lassen auf Metall schließen, sind aber aus Kunststoff. Jeder Kanal hat Knöpfe für Solo und Mute und kann bei einem Defekt durch das Lösen von zwei Schrauben ausgetauscht werden. Das Panning geschieht übrigens über einen der Smart-Drehregler, der dieser Funktion automatisch beim Aufrufen der Kanaleinstellungen zugewiesen wird.

Zu guter Letzt bleiben nur noch die sechs Sample-Pads zu erwähnen, auf die ich später ebenfalls nochmal genauer eingehen werde.

Ach ja, alle Drehregler und Knöpfe sind übrigens (Hintergrund)beleuchtet.

Mackie DLZ Creator Anschlussfeld
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite.

Anschlüsse

Der knapp 5 kg schwere DLZ Creator ist mit einem integrierten 14×4-Audio-Interface ausgestattet, das Signale mit 48 kHz und 24 Bit verarbeitet. Dafür stehen folgende Anschlüsse, die sich alle auf der Rückseite befinden, zur Verfügung:

  • 1 x Kaltgerätebuchse
  • 1 x SD-Kartenslot
  • 1 x USB A
  • 1 x USB-to-Host (USB C)
  • 1 x Bluetooth
  • 1 x Netzwerkanschluss
  • 1 x Aux In (Miniklinke)
  • 2 x Line In (L/R, Klinke)
  • 4 x Combo-XLR In
  • 4 x Kopfhörer (Klinke)
  • 2 x Main Out (L/R, Klinke)

Hervorzuheben ist die Netzwerkverbindung: Diese ist nicht zum Aktualisieren der Firmware da, das passiert via SD-Karte, sondern dient als NDI-Verbindung. Das Protokoll wird im Broadcasting-Bereich eingesetzt und erlaubt das Einbinden mehrerer Geräte über eine haushaltsübliche Netzwerkverbindung. Daten können zudem bi-direktional übermittelt werden, also sowohl gesendet als auch empfangen.

Im Fall des DLZ Creator bedeutet das konkret, dass zum Beispiel zwei Computer mit dem Mixer verbunden werden können, einer via USB, einer via Ethernet. Somit könntest Du einen Streaming- und einen Gaming-PC gleichzeitig nutzen und die Performance der einzelnen Systeme steigern. Darüber hinaus können mehrere NDI-kompatible Geräte wie Kameras problemlos eingebunden werden – ziemlich beeindruckend!



Setup des Mackie DLZ Creator

Touchscreen/Software

Das Herz des Mixers ist digital. Nahezu alles wird über den Touchscreen eingestellt. Der Homescreen bietet die sieben Tabs Übersicht, Kanal, FX, Medien, Snapshots, Samples und Systemeinstellungen. Darüber können unter anderem die Inputs der Kanäle zugewiesen, Effekte aktiviert und Speichermedien sowie Aufnahmen verwaltet werden. Außerdem hat man sämtliche Pegel von Ein- und Ausgängen sowie der Kopfhörer im Blick.

Mackie DLZ Creator Test Effekte
Mit den vier Kanaleffekten konnten Mikrofonsignale im Mackie DLZ Creator Test gut bearbeitet werden.

Effekte

Pro Kanal stehen ein Dreiband-EQ mit Highpass-Filter, Gate, Kompressor und De-Esser zur Verfügung. Jeder Effekt lässt sich individuell de/aktivieren und kommt mit einer Handvoll Presets. In der FX-Sektion gibt es zudem zwei globale Effekte: Reverb und Delay. Ihr Anteil kann kanalspezifisch festgelegt werden.

Snapshots im Mackie DLZ Creator Test

Die gesamten Kanalkonfigurationen lassen sich in sogenannten Snapshots speichern – Pro-Tools-Nutzern dürfte das bekannt sein. Anhand dieser kannst Du Einstellungen für verschiedene Setups speichern und in wenigen Sekunden wieder laden.

Übrigens können, unabhängig davon, Mikrofonkonfigurationen und Effekteinstellungen als Presets abgespeichert werden.

Samples

Im Samples-Tab können die vier Sample-Bänke mit jeweils sechs Slots angepasst werden. Ab Werk sind sechs Samples an Bord, die sich durch eigene erweitern oder ersetzen lassen. Anfang, Ende, Fade In und Out sowie die Lautstärke können festgelegt werden. Als Abspielmodi stehen One-Shot, Pausiert, Retrigger, Loop und Bleep (spielt nur solange das Pad gedrückt wird) zur Auswahl.

All das lässt sich auch pro Sample individuell festlegen.

Systemeinstellungen des DLZ Creator
In den Systemeinstellungen werden unter anderem der Kontrollmodus, das Aufnahmemedium sowie die Helligkeiten der Leuchtmittel festgelegt.

Systemeinstellungen

Die Systemeinstellungen sind ganz klassisch unter dem Zahnradsymbol zu finden. Hier können unter anderem Kontrollmodus (später mehr dazu), Sprache sowie Bildschirm- und Tastenhelligkeit eingestellt werden. Darüber lassen sich auch Bluetooth aktivieren und die Speichermedien verwalten.

Des Weiteren können Details zur Aufnahme konfiguriert werden, denn der DLZ Creator erlaubt auch Mehrspur-Aufnahmen, beispielsweise bei Bedarf auch Post-Fader oder ohne Effekte. Zudem werden hier die Vorgaben für NDI festgelegt.

Recorder

Der Recorder wird über die Rec-Taste eingeblendet und kann wahlweise auf SD-Karte oder USB-Stick aufzeichnen. Er gibt visuelles Feedback zum Aufnahmestatus und der Laufzeit. Lobenswert ist die Speicheranzeige, die angibt, wie lange insgesamt aufgenommen werden kann.

  • Mackie DLZ Creator Mix-Agent Mikro-Eingänge

Virtuelle Assistenten im Mackie DLZ Creator

Bevor wir uns die Kontrollmodi ansehen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Hilfsmittel, die Mackie dem DLZ Creator spendiert hat:

Mix Agent

Der Mix Agent führt durch das Setup des Mixers.  Dieser hilft beim Einstellen des Mikrofons und kann den Gain automatisch anpassen. Zudem unterstützt er bei der Einstellung der Kopfhörerlautstärke und zeigt an, welche Ein- und Ausgänge welchen Zwecken dienen.

AutoMix

AutoMix tut genau, was der Name andeutet, es erstellt eine automatische Mischung. Welche Kanäle einbezogen werden sollen und wie deren Priorität ist, wird im AutoMix-Fenster festgelegt. Es gilt zu beachten, dass dies nur für die Mikrofoneingänge funktioniert.

Mix Minus

Für Bluetooth- und USB-Verbindungen kann Mix Minus aktiviert werden. Die Funktion unterdrückt automatisch das Klangsignal dieser Verbindung sowie alle anderen Klangquellen wie ein Musikbett oder Samples für diesen Kanal. Kurzum: Nur die Mikrofonsignale gehen an die entsprechende Verbindung raus. Dadurch werden Rückkopplungen vermieden.

Kontrollmodi

Es gibt drei Kontrollmodi: Einfach, Fortgeschritten und Profi. Je nach Kenntnisstand können Nutzer ein Profil wählen, aber auch problemlos jederzeit wechseln. Selbsterklärend, dass die Auswahl des Kontrollmodus Einfluss auf die Einstellungsmöglichkeiten nimmt.

  • Mackie DLZ Creator Kontrollmodus Einfach
    Die Kanaleinstellungen im Modus "Einfach"...

Ich werde an dieser Stellte nicht alle Unterschiede aufzählen, das würde den Rahmen des Testberichts sprengen. Aber kurzgesagt bietet der Einfach-Modus rudimentäre Einstellungsmöglichkeiten und stützt sich zum Großteil auf die virtuellen Assistenten. Der Fortgeschritten-Modus erlaubt schon etwas mehr Kontrolle. Ich würde ihn mit dem Single-Knob-Konzept beschreiben: Die Effekte, die beim eben erwähnten Modus nicht einmal angezeigt werden, können hinzugefahren werden. Spezifische Parameter wie Attack oder Release gibt es aber nicht. Im Profi-Modus hat man die volle Kontrolle und kann den Klang detailliert formen. Außerdem können individuelle Kopfhörermixe gemacht werden.

Durch das nahtlose wechseln zwischen den Modi kannst Du dir auch von allen zuerst ein Bild machen und dann entscheiden, welcher für dich der richtige ist.

Mackie DLZ Creator Test: Praxis

Das Einrichten des DLZ Creator ist kinderleicht und geht in wenigen Minuten über die Bühne. Dank des Mix Agents sind die Kanäle im Nu eingerichtet und aufnahmebereit. Über die Drehregler sind auch Kopfhörerlautstärken im Handumdrehen eingestellt. Ich war ehrlich erstaunt, wie fix das Ganze ging. Dank des großen Screens und einer übersichtlich konzipierten Software kam ich schnell dahin, wo ich sein wollte – mehr als vier Mal tippen war selten nötig.

Mackie DLZ Creator Test Setup Assistent
Das Einrichten des Mackie DLZ Creator hat im Test Dank Setup-Assistent schnell geklappt.

Ein kleiner Stolperstein, der im Mackie DLZ Creator Test aufgefallen ist, ist das Festlegen des Aufnahmemediums. Für den Test habe ich auf einen USB-Stick aufgenommen. Dieser muss in den Systemeinstellungen erst ausgewählt werden, da SD als Standard eingestellt ist. Zwar zeigt der Recorder einen Hinweis, dass kein Medium verfügbar ist, lässt einen aber trotzdem die Aufnahme starten. Eine richtige Warnung im Sinne eines Pop-Ups oder ähnlichem wäre wünschenswert, denn in einer hektischen Situation kann man das schon mal übersehen. Blöd, wenn man dann nach einer Stunde merkt, dass nichts aufgenommen wurde…

Davon abgesehen haben Mackie die Software aber wirklich sehr gut und intuitiv aufgebaut. Vor allem, zwischen den Profilen wechseln zu können, ist gerade am Anfang super! Hängt man doch mal fest, helfen die Assistenten weiter. Über die Presets sind auch die einzelnen Kanäle schnell eingerichtet. Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Kanaleffekte entsprechend aktiviert und eingestellt werden.

>>> Mackie MobileMix Test: Nichts Halbes, nichts Ganzes <<<

Ob die Standardeinstellungen der Presets immer passen, hängt natürlich von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt von der Raumakustik. Ein guter Ausgangspunkt sind sie aber allemal. Broadcast sorgt zum Beispiel mit einer Anhebung bei zirka. 200 Hz für den warmen Radiocharakter. Call-in hingegen filtert mit einem Highpass gleich störende Tiefensignale heraus. Klingts doch mal komisch, lässt sich über den Knopf „Verarbeitung komplett umgehen“ ein schneller A/B-Check durchführen.

Nachdem ich mein Setup eingerichtet hatte, wurde die Konfiguration gleich als Snapshot abgespeichert. Das ist eine super Funktion! Verschiedene Layouts für verschiedene Situationen können in Sekundenschnelle abgerufen werden und man ist sofort aufnahmebereit.

Mackie DLZ Creator Test Recorder
Für den Mackie DLZ Creator Test habe ich auf USB-Stick aufgenommen.

3, 2, 1, Aufnahme!

Über die hauseigenen Onyx-Vorverstärker brauchen wir nicht zu sprechen, sie liefern den bekannten klaren und definierten Klang ohne Färbung. Bei der internen Signalverarbeitung und der Kopfhörerausgabe gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Sowohl die Fader als auch die gerasterten Smart-Drehregler haben einen angenehmen Widerstand. Bei ersteren lassen sich auch feine Lautstärkeanpassungen vornehmen, wenngleich ich es etwas befremdlich finde, dass der Bildschirm keine Werte anzeigt.

Sprachbearbeitung & AutoMix

Anhand der internen Effekte können die Mikrofonsignale gut kontrolliert und bearbeitet werden. Sie erfüllen ihren Zweck. Wie oben erwähnt kann auf Knopfdruck ein A/B-Vergleich vorgenommen oder aber nur einzelne Effekte deaktiviert werden.

Hall und Reverb klingen gut und kommen mit ein paar Presets für verschiedene Räume und Echos, die auch mal abgefahrene Effekte zulassen.

AutoMix hat im Test ebenfalls sehr gut funktioniert und die Lautstärkeverhältnisse entsprechend der Prioritäten adaptiv angepasst. Bei einem Gast, der in etwa zwei Meter Entfernung gegenüber saß, traten kaum Übersprechungen auf.

Mackie DLZ Creator EQ

Ich will mich lauter

Individuelle Kopfhörermixe sind wie alles andere ebenfalls mit wenigen Handgriffen erstellt. Zweimal auf einen Kopfhörer tippen und den Mix-Modus auf Benutzerdefiniert oder Schnellmix ändern. Jeder Kanal wird digital dargestellt und kann in der Lautstärke über den Touchscreen angepasst werden.

Ich bin kein großer Fan von Einstellungen via Touch, zumindest nicht, wenn es ums Feintuning geht. Oftmals sind die Screens nicht empfindlich genug oder reagieren nach einiger Zeit nicht mehr genau, sind verschmutzt, et cetera.

Was das angeht haben Mackie beim DLZ Creator ganze Arbeit geleistet. Die Reaktionszeit geht in Ordnung und auch feine Anpassungen, etwa von einem halben Dezibel, waren kein Problem. Chapeau!

Die auf der Rückseite angebrachten Kopfhörerausgänge finde ich für Gäste gut. Meinen eigenen hätte ich aber lieber auf der Vorderseite gehabt. So muss das Kabel immer um den Mixer gezogen werden oder hängt schlimmstenfalls sogar quer darüber.

Mackie DLZ Creator Test Samples
Die Samples und dazugehörige Pads lassen sich individualisieren.

Lachen, das war ein Witz!

Sowohl das Importieren eigener Samples als auch deren Bearbeitung im Mixer funktionierten im Test einwandfrei. Mit den Werkssounds hat man gleich die Standards wie Airhorn, Zensurpiep und Lachen griffbereit. Die vier Bänke mit jeweils sechs Slots bieten insgesamt Platz für 24 Sounds, was in der Regel mehr als genug sein dürfte.

Einzig das Umschalten zwischen den Bänken ist etwas fummelig. Insbesondere Bänke C und D,  die sich am Bildschirmrand befinden. Möchte man während einer Live-Session schnell umschalten, sollte man das vorher ein paar Mal geübt haben, um die kleinen Kästchen zielsicher zu treffen.

Die Pads dürften zudem etwas empfindlicher reagieren. Man muss schon wirklich drücken. Bei einem Antippen (Stichwort „MPC-Pads“) haben die Sounds oftmals nicht getriggert. Live mal schnell ein Sample abzufeuern hat daher im Test nicht immer beim ersten Versuch geklappt.

Herzstück eines Studios

Mackie DLZ Creator Treiber

Der DLZ Creator ist als Audio-Interface mit Mac- und Windows-Rechnern kompatibel. Für letztere muss vor Verwendung zuerst der kostenlose USB-Treiber von der Herstellerseite heruntergeladen und installiert werden. Das hat schnell und prima geklappt.

Anfangs kam es zu einem lauten Brummen, das aber durch das hin- und herschalten der Buffersize behoben wurde. Anschließend konnte ich zwei Mikrofone, Sample-Pads sowie Bluetooth- und Computeraudio als Mehrspuraufnahme in meiner DAW aufzeichnen. Recorded werden zwölf diskrete Monokanäle und der Mix in stereo. Eine reine Stereoaufnahme ist natürlich auch möglich, je nach Einstellung im Menü des Mixers.

Mackie DLZ Creator Test Podcasting

Mackie DLZ Creator Test: Fazit

Für den Mackie DLZ Creator Test hatte ich extra um eine längere Leihdauer gebeten – Mixer können in ihrer Komplexität und ihren Workflows ja durchaus mal herausfordernd und eigenwillig sein. Ich war allerdings beinahe verwirrt, als ich nach dem ersten Antesten innerhalb weniger Minuten mit einem aufnahmebereiten Gerät vor mir Stand. Es ist wirklich beeindruckend, wie intuitiv, übersichtlich und zugänglich Mackie das Ganze konzipiert hat!

Doch beginnen wir von vorne: Der Streaming- und Podcast-Mixer ist wertig verarbeitet. Nichts wackelt und die Fader laufen gut. Lediglich beim Druckpunkt der Sample-Pads hat man das eigene „built-like-a-tank“-Motto vielleicht etwas zu ernst genommen, sie dürften empfindlicher reagieren.

Anschlussseitig ist man mit XLR-, Line-, Bluetooth- und USB-Eingängen sowie mit Main-Outs und Kopfhörerausgängen gut bedient. Apropos Kopfhörer: Für den Nutzer beziehungsweise den Toningenieur wäre ein Ausgang auf der Vorderseite besser gewesen, damit das Kabel nicht in die Quere kommt. Der Klang der Onyx-Preamps ist wie zu erwarten klar und definiert ohne Färbung.

Lobenswert sind auch der USB-C-Anschluss für die Verwendung des DLZ Creator als Audio-Interface sowie insbesondere der Netzwerkanschluss. Ich konnte NDI zwar nicht testen, finde es aber toll, dass ein Gerät dieser Preisklasse das Protokoll unterstützt.

Die drei Kontrollmodi sind gut auf die entsprechenden Nutzergruppen beziehungsweise deren anzunehmende Kenntnisse abgestimmt. Die Flexibilität des Mischpults reicht von grundlegenden Mikrofoneinstellungen bis hin zum Feintuning von Kopfhörermixen und Samples sowie Multitrack-Aufnahmen. Die Assistenzsysteme machen einen guten Job und greifen gerade Unerfahrenen unter die Arme. Und natürlich tragen auch die Snapshots, mit denen verschiedene Konfigurationen gespeichert und abgerufen werden können, zum runden Gesamtbild bei.

Alles in allem haben Mackie mit dem DLZ Creator einen beeindruckenden Mixer für Content Creation, Streaming und Podcasting geschaffen, der sich keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken muss. Für einen Straßenpreis von 729 Euro gibt es in Anbetracht des Funktionsumfangs und der Produktqualität absolut nichts zu meckern. Wer auf ein paar Anschlüsse und Bedienelemente verzichten kann, bekommt die Desktop-Version für knapp 200 Euro weniger. Den Mitbewerber von Rode, der Rodecaster Pro II, gibts für 699 Euro.

Verfügbar ab: sofort
Preis (UVP): (DLZ Creator) 794,99 Euro, (DLZ Creator XS) 630,69 Euro
Weitere Infos: Mackie 

Pros

  • Sehr intuitive Handhabung
  • Übersichtlicher Aufbau/Struktur
  • 3 Kontrollmodi
  • Assistenzsysteme
  • Klarer, neutraler Klang
  • NDI-Unterstützung
  • Presets für Kanaleinstellungen und Effekte
  • Snapshots

Cons

  • Alle Kopfhöreranschlüsse auf der Rückseite
  • Empfindlichkeit der Pads zu gering
  • Aufnahme startet auch ohne Speichermedium

Fotos: Hersteller, eigene

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