Schulz Audio ist eine kleine Plug-in-Schmiede aus Berlin. Im Portfolio gibt es ein paar coole Effekte und Helfer, die ich in diesem Beitrag vorstelle.
Auf der Suche nach einem Analyzer bin ich durch Zufall auf Schulz Audio gestoßen. Die Berliner Plug-in-Schmiede war mir bis dato unbekannt, lockte aber gleich mit einer ansprechenden Optik der Website. Dort werden die nachfolgenden Tools präsentiert, die ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht selbst getestet habe. Aber was ich zu lesen und hören bekam, fand ich ziemlich spannend…
Beginnen wir mit den visuellen Helfern: Spectrum 2 und Oszillos Mega Scope. Letzteres ist ein Oszilloskop (UVP: 99 Euro), das die Wellenform eines Signals anzeigt. Das Plug-in unterstützt mehrere Kanäle, sodass Signale verschiedener Quellen verglichen werden können. Ein einstellbares Grid sowie eine Freeze-Funktion helfen beim Prüfen von Timings. Außerdem wird bei einer Selektion die Länge dieser in Millisekunden und Samples, die dominante Frequenz (Hz), die näheste Note zu dieser Frequenz sowie der Peak (dB) angezeigt – ziemlich cool!

Spectrum 2 (UVP: 99 Euro) ist ein Spektrum-Analyzer, der ebenfalls mehrere Kanäle gleichzeitig analysieren und darstellen kann. Block-Größe und Aktualisierungszeit sind einstellbar. Wahlweise lässt sich ein Spektrogramm aktivieren. Mit Average, Decay sowie Min und Max dB kann Spectrum 2 auf die eigenen Bedürfnisse individuell angepasst werden.
Schulz Audio: Effekte
Neben den zwei oben genannten Utillities hat Schulz Audio drei Effekt-Plug-ins im Repertoire. Dabei handelt es sich um zwei Reverbs und einen Chorus…
Der Juni 1984 Chorus (UVP: 69 Euro) emuliert den Chorus alter Synthesizer (vermutlich des Roland Juno-106, allerdings wird im Plural “Klassiker” gesprochen). Einstellungsseitig gibt es Sektionen für LFO, Delay und Master. Außerdem lässt sich zwischen drei Modi umschalten sowie durch verschiedene Presets klicken. Das Display des Juni 1984 Chorus zeigt übrigens immer die Werte einer Einstellung an, die gerade bearbeitet wird.
Auch der JP-ME-1 (UVP: 39 Euro) bringt den Klang der Achtziger ins Studio, allerdings in Form von Hall. Das Plug-in emuliert zwölf Reverbs, die ursprünglich aus japanischer Produktion stammen. Der Klang soll aufgrund des 12-Bit-Processings analog und dreckig klingen, was in laut Schulz Audio perfekt für FM-Keyboards, Drums und Vocals macht. Ach ja, den JP-ME-1 gibt es aktuell kostenlos!

Zu guter Letzt bleibt noch der RedVerb 2 (199 Euro). Der hybride Hall basiert auf Impulsantworten und erlaubt auch das Importieren eigener. Der Effekt beziehungsweise dessen Verlauf wird in einem Wasserfall-Diagramm veranschaulicht, ähnlich wie beispielsweise beim AltiVerb. Neben einem M/S-fähigen 8-Band-EQ inklusive Spektrum-Analyzer bietet RedVerb 2 X/Y-Pads zum Einstellen von Pan, Pre-Delay, Modulation und Dry/Wet. An Bord sind außerdem über 1300 Presets, die einen gelungenen Ausgangspunkt für jede Situation geben dürften.
Alle Plug-ins von Schulz Audio laufen unter Windows und Mac-OS. Die Formate VST 2, VST 3, AU und AAX werden unterstützt. Einige Tools funktionieren zudem Standalone.
Weitere Infos: Schulz Audio
Fotos: Hersteller, Collage: SoundChills