Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection Test: Rund, warm & voll

Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection Test: Rund, warm & voll

Mit der Dan Dean Essential Bass Collection wagt sich Tracktion erstmals in die Gefielde der Saiteninstrumente vor. Sechs Bässe wurden in Zusammenarbeit mit Dan Dean gesamplet und in die virtuelle Welt portiert.

Im schwer umkämpften Plug-in-Markt versucht sich Tracktion mit der Dan Dean Essential Bass Collection im Bereich der Saiteninstrumente zu platzieren. Dafür hat sich der amerikanische Hersteller mit Multi-Instrumentalist, Producer, Komponist und Software-Entwickler Dan Dean zusammengetan. Das Resultat sind sechs virtuelle Bässe, die aus der persönlichen Kollektion Deans stammen und von ihm persönlich aufgenommen wurden.

Lull Jazz Bass-Gitarre
Die Nutzeroberfläche der Dan Dean Essential Bass Collection wird passend zum ausgewählten Bass dargestellt.

Dan Dean Essential Bass Collection Test: Übersicht

Die Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection beinhaltet die folgenden Bass-Gitarren:

  • Fender Telecaster
  • Fender Precision
  • Alembic Spoiler
  • Alembic Fretless
  • Washburn Fretless
  • Lull Jazz

Die frei skalierbare Nutzeroberfläche ist Einstellungsseitig praktischerweise für alle Instrumente gleich. Lediglich das Abbild der Bass-Gitarre und das Farbschema ändern sich mit der Auswahl einer Bass-Gitarre.

Die Oberfläche ist ansprechend und übersichtlich gestaltet. Der Pitch kann via Octave- und Semitone-Regler justiert werden. Zudem kann der Spielraum von Pitchbend (up und down) angegeben werden. Dieser erstreckt sich von -60 bis +60 Halbtönen.

Unterhalb der Pitch-Sektion können Decay und Release der Hüllkurve eingestellt werden. In der daneben befindlichen Output-Sektion werden Velocity und Lautstärke (Volume) eingestellt. Der Velocity-Regler bestimmt, wie stark der Bass auf die eingespielte Anschlagsstärke reagiert. Steht Velocity auf 0, wird die Anschlagsstärke nicht einbezogen. Ganz aufgedreht wird das Signal so wiedergegeben, wie es eingespielt wird.

Der Release-Noise-Regler (Rel Noise) stellt die Lautstärke der Release-Samples ein, die nach dem Spielen einer Note ausgelöst werden. Dies soll für einen natürlichen Klang sorgen. Je stärker die Velocity, desto lauter das Release Noise. Entsprechend lässt sich hier die Balance noch anpassen.

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Darüber hinaus kann Glide wahlweise aktiviert werden. Glide Rate, Glide-Art (Portamento/Glissando) und Legato bestimmen das Verhalten. In der Voices-Sektion wird die maximale Anzahl der Stimmen festgelegt. Je mehr Stimmen, desto höher die CPU-Last. Außerdem lassen sich hier ein Mono- und MPE-Modus aktivieren sowie der Kammerton (Tune) einstellen.

Die über 100 mitgelieferten Presets geben Starthilfe – allerdings mit einem kleinen Haken. Auf diesen komme ich im Praxis-Teil des Dan Dean Essential Bass Collection Tests nochmal zurück.

Tracktion Dan Dean-Essential Bass Collection Presets
Der Preset-Browser.

Bass-Verstärker

Natürlich darf bei einem Bass der Verstärker nicht fehlen. Die Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection ist mit sechs emulierten Amps ausgestattet, die nach ihrer Charakteristik benannt sind:

  • Modern
  • Acoustic Bass
  • Subtle
  • Classic
  • Vintage
  • Round
  • Wooden

Welche Amps genau als Vorbilder für die Emulationen gedient haben, verrät Tracktion nicht. Auf Nachfrage erklärt der Entwickler, dass zwar ausgewählte Moderne und Vintage-Verstärker emuliert wurden, aber nicht gänzlich. Deshalb können keine konkreten Namen genannt werden. Die virtuellen Amps sind aber von den Hardware-Geräten inspiriert.

Dan Dean Essential Bass Collection Test: Effekte

Plug-in-typisch ist auch die Bass Collection mit integrierten Effekten ausgestattet. Equalizer, Distortion, Phaser, Chorus, Kompressor, Filter, Delay und Reverb können nach Geschmack eingesetzt werden. Maximal fünf Effekte können simultan dazu gefahren werden. Effektslot 1 ist fest mit dem Equalizer belegt. Die vier weiteren Slots stehen zur freien Verfügung.

Die Effekte sind in Reihe, von links nach rechts, geschaltet. Das gesamte Effektlevel kann über den großen FX-Regler auf der Hauptseite dosiert werden.

Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection Test: Effekte
Die integrierten Effekte haben einen guten Eindruck im Dan Dean Essential Bass Collection Test gemacht.

Praxis

Zu Beginn fällt gleich positiv auf, dass man über den Browser zwischen den verschiedenen Bässen wechseln kann, ohne dafür einzelne Plug-in-Instanzen laden zu müssen. Anhand der Presets lässt sich ohne große Mühe ein passender, grundlegender Bass-Sound finden.

Apropos Presets: diese sind etwas zwiespältig zu betrachten. Es gibt zwei Hauptkategorien, die mit „Dan Dean Essential Bass“ und „Dan Dean Essential Bass FX“ beschriftet sind. Bei den Bass-Gitarren selbst kann man zwischen verschiedenen Spielweisen, wie Plektrum, Finger und Slap, wählen.

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Die FX-Kategorie beinhaltet Presets für die integrierten Effekte. Diese können frei mit Bass-Gitarren-Presets kombiniert werden. An für sich ist diese Beigabe eine tolle Sache. Allerdings hatte ich bei den über 100 verschiedenen Presets welche erwartet, die sich rein auf die Bässe beziehen und nicht auch auf die Effekte.

Doch zurück zum Dan Dean Essential Bass Collection Test: Die Oberfläche des Plug-ins ist übersichtlich gestaltet, sodass man sich schnell zurecht findet. Die Klanqualität ist beeindruckend. Man hat wirklich das Gefühl, einem Bass-Gitarristen zuzusehen und die Schwingungen der Saiten wahrzunehmen. Auch wenn die Envelope-Sektion nur Decay- und Release-Regler hat, lässt sich damit doch viel anstellen. Die Attack wird über die oben genannte Spielweise beeinflusst. Anhand dieser durchaus gering erscheinenden Einstellungen kann der Klang schnell und unkompliziert geformt werden.

Verstärker & Effekte

Die integrierten Amps klingen ebenfalls sehr angenehm. Verschiedene Nuancen lassen sich dem Klang mit ihrer Hilfe hinzufügen. Leider gibt es keine Einstellungsmöglichkeiten, mit denen man den Klang noch etwas hätte beeinflussen können.

Der Feinschliff erflogt mit den Effekten. Mir gefällt gut, dass sich Tracktion auch hier Mühe gegeben hat. Der Kompressor hat ein Input-, Gain-Reduction- und Output-Meter. Es gibt verschiedene Distortion- und Reverb-Typen und ein Filter, das mit Redux, Sallen-Key-LP und Comb auch Kreativität zulässt.

Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection Test: Alembic Spoiler
Die Alembic Spoiler Bass-Gitarre.

Dan Dean Essential Bass Collection Test: Fazit

Die Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection bietet eine vollwertige Kollektion von Bass-Gitarren inklusive Amp-Emulationen und Effekten. Beim Sampling hat sich Dan Dean große Mühe gegeben – das hört man nicht nur, sondern spürt es auch. Die Klangqualität ist hervorragend und natürlich. Dafür sorgen nicht zuletzt die Einstellungsmöglichkeiten von Velocity und Release Noise.

Einstellungsseitig scheint die Collection auf den ersten Blick etwas spartanisch, hat aber alles, was man braucht. Vor allem das einfache Wechseln zwischen verschiedenen Bässen empfinde ich als großen Pluspunkt – und als große Zeitersparnis.

Insgesamt ist die Essential Bass Collection ein hervorragendes virtuelles Instrument und hat mich im Test überzeugt. Der Preis von etwa 97 Euro für die sechs Bass-Gitarren und Verstärker geht absolut in Ordnung.

Verfügbar ab: sofort
Preis (UVP): 99 USD
Weitere Infos: Tracktion

Pros:

  • Einfaches Wechseln zwischen verschiedenen Bässen
  • Amp-Emulationen & Effekte integriert
  • Sehr hohe Klangqualität
  • Velocity & Release-Notes einstellbar

Cons:

  • Keine Einstellungsmöglichkeiten der Amps

2 Gedanken zu “Tracktion Dan Dean Essential Bass Collection Test: Rund, warm & voll

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