Firesonic/United Plugins FireMaximizer Test: Einzigartiger Limiter

Firesonic/United Plugins FireMaximizer Test: Einzigartiger Limiter
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FireMaximizer von Firesonic/United Plugins ist ein vielseitiger Maximizer der einen Mix aus verschiedenen Algorithmen fürs Mastering bietet. Was es damit auf sich hat und ob sich das Plug-in gegen die Konkurrenz durchsetzt, zeigt der Test.

Nachdem United Plugins erst kürzlich den Mastering-Channelstrip MasterMind veröffentlicht haben, folgt mit FireMaximizer ein Maximizer und Limiter. Entwickelt wurde das Plug-in von Firesonic, aus deren Haus auch FirePresser stammt.

FirePresser wurde vor etwa zwei Jahren veröffentlicht. Der Kompressor hatte damals erstmals die Möglichkeit geboten, zwischen vier Algorithmen auszuwählen beziehungsweise diese zu kombinieren. Nun sind vier neue Algorithmen am Start, die in FireMaximizer für ordentlich Pegel sorgen sollen.

Ich durfte das heute erschienene Plug-in vorab testen und habe mir ein Klangbild davon gemacht.

United Plugins FireMaximizer Nutzeroberfläche
Die Nutzeroberfläche ist passend in feuerrot.

Firesonic/United Plugins FireMaximizer Test: Übersicht

Die in feuerrot gehaltene Nutzeroberfläche ist in drei Sektionen unterteilt. Links gibt es Regler für Drive und Clean. Ersterer ist ein Lautstärkeregler, der gleichzeitig In- und Output steuert. Clean kann die Verzerrung, die die Limiter verursachen, verringern. Clip und Saturator bleiben davon unberührt. Zudem können links das Look-Ahead zwischen 0 und 10 ms sowie ein bis zu 16-faches Oversampling eingestellt werden.

Rechts gibt es Meter für die Ein- und Ausgangslautstärke sowie einen Fader zum Setzen des Ceilings. Die Obergrenze für letzteres liegt bei 0 dB FS und die Untergrenze bei -3 dB FS.

Am spannendsten ist die Mittelsektion. Diese bietet ein eingefärbtes XY-Pad zum Auswählen beziehungsweise Kombinieren der vier Maximizer-Algorithmen:

  • Clip (rot): Clipping für Aggressivität
  • Limit (grau): Neutraler Brickwall-Limiter
  • Saturate (lila): Analog-angehauchte Sättigung
  • Multiband (blau): Multiband-Version des Brickwall-Limiters

Jeder Modus hat einen kleinen „Ladebalken“, der die Intensität beziehungsweise Gain-Reduction visualisiert.

An Bord sind ebenfalls eine Handvoll Presets, zum Beispiel für Transparenz, EDM und Metal.

United Plugins FireMaximizer Test Modi

Praxis

Für den Firesonic/United Plugins FireMaximizer Test habe ich verschiedene Mixe und Masters geladen. Ich bin ein großer Fan des XY-Pads von FirePresser und hatte auch bei FireMaximizer meinen Spaß daran. Zwischen den vier Modi lässt sich problemlos in Echtzeit morphen, sodass die Auswirkungen direkt hörbar sind.

Die Modi funktionieren super und decken ein breites Klangspektrum ab, das von warm über verzerrt und spitz bis hin zu sauber oder aggressiv reicht. Allerdings ist auch Vorsicht geboten, denn zu viel Sättigung kann beispielsweise zu einem unschönen Low-End führen. Das Gleiche gilt auch für Clip, wobei sich dies nicht ganz so stark auf die Tiefen auswirkt und eher für Punch sorgt.

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Die Limiter klingen gut, könnten für meinen Geschmack aber sauberer arbeiten. Gerade bei sehr kurzen Look-Ahead-Zeiten scheinen mir diese zu schmutzig. Zwar gibt es die Möglichkeit, mit Clean aufzuräumen, allerdings hatte ich den Eindruck, dass das Signal bei hohen Einstellungen eigenartig beeinträchtigt wird. Es ist schwierig in Worte zu fassen, aber mir kam es so vor, als ob die Zerre verringert (was auch so sein soll), aber der Track gleichzeitig dichter oder matschiger wird.

Ceiling & Meter

Die Range des Ceilings von 0 bis -3 dB FS ist völlig ausreichend und Dank der großen Skalierung auch gut einzustellen. Für die meisten Produktionen sollten Ceilings von -1 oder -2 dB FS genügen.

Eine nette optische Hilfe über den Pegel geben die Meter. Ein Gain-Reduction-Meter ist nicht an Bord. Es wäre zwar eine zusätzliche Hilfe gewesen, wird aber auch nicht schmerzlich vermisst.

United Plugins FireMaximizer Test Regler

Was mich allerdings irritiert hat sind die Balken/Meter über beziehungsweise unter den Modi. Eigentlich sollten sich diese je nach Mischverhältnis ändern, blieben im Test aber immer gleich. Saturate hat trotz 100 Prozent Wet überhaupt nichts angezeigt, obwohl es deutlich hörbar war.

Firesonic/United Plugins FireMaximizer Test: Fazit

Erst wenn der Bass zerrt wie Rülpser übers Headset haut ein Track richtig rein – und das ist mir im Firesonic/United Plugins FireMaximizer Test auch gelungen. Daher 10/10, must-have!

Spaß bei Seite: FireMaximizer ist ein gelungenes Plug-in, das trotz einfacher Handhabung große Klangmöglichkeiten bietet. Besonders ist natürlich das XY-Pad mit seinen vier mischbaren Modi. In Kombination mit FirePresser lassen sich sicherlich interessante Klangfarben und –charakteristiken kreieren.

Das Tool sollte, auch aufgrund des experimentellen Ansatzes, mit Bedacht eingesetzt werden, da man auch schnell etwas kaputt machen kann. Außerdem kann es manchmal etwas schwierig sein, den richtigen Modi beziehungsweise die passende Mischung zu finden. Daher empfiehlt es sich, einen „herkömmlichen, neutralen“ Limiter in der Hinterhand zu haben. Dieser bietet dann hoffentlich noch verschiedene Dithers und Shapes, die ich mir für FireMaximizer auch gewünscht hätte.

Den Preis von knapp 130 Euro finde ich im Anblick der Konkurrenten wie Fabfilter Pro-L 2 (169 Euro), Softube Weiss MM-1 (199 Euro) und Sonnox Oxford Limiter (195 GBP) ambitioniert (aber auch nicht völlig überzogen). Allerdings ist FireMaximizer mit dem XY-Pad ein One-of-a-kind-Plug-in…

Verfügbar ab: sofort
Preis (UVP): 29 Euro Einführungspreis bis 18. Februar 2023; regulär 129 Euro
Weitere Infos: United Plugins*

Pros

  • 4 mischbare Modi
  • Interessante Klangfarben- und charakteristiken
  • Clean-Funktion
  • Einfache Handhabung

Cons

  • Kein Gain-Reduction-Meter
  • Kein Dithering & Shaping
  • Clean kann für matsch/dichte sorgen

Fotos: Screenshots, Hersteller

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